Heimpremiere an der Hafenstraße! Zum ersten Spiel im Jahre 2005 findet sich am kommenden Freitag der SV Eintracht Trier 05 ein. Und der wird sicher gebührend empfangen. Schließlich wollen die Essener Fans auch zu Hause sehen, wen die sportliche Leitung im Winter verpflichtet hat, um das drohende Abstiegs-Desaster abzuwenden.
Voraussichtlich noch nicht dabei sein wird auf Essener Seite Markus Karlsson, der auf der Homepage seines schwedischen Erstliga-Vereins Djurgardens IF Stockholm bereits am Mittwoch als RWE-Neuzugang vermeldet wurde. Karlsson ist 32 Jahre alt, linksfüßig und spielt in der linken Innenverteidigung oder als Manndecker. Von den Djurgardens-Fans wird er übrigens als "Kapitän Blut", "Gott" und "Held" verehrt. Man kann gespannt sein, wie der international erfahrene Karlsson mit seiner wohl eher "rustikalen" Spielweise in Essen ankommen wird.
Auch ohne Karlsson dürfte Essen ein skandinavisches Trio auf dem Feld stehen haben, denn sollte sich der permanente Unsicherheitsfaktor Sidney Santos de Brito nicht auf der Bank wiederfinden, dürfte dies unter den rot-weissen Fans große Überraschung hervorrufen. Also: Goldbaek, Foldgast, und erstmals auch Lynge Larsen, Danish Dynamite erobert endgültig das Georg-Melches-Stadion.
Gespannt sind die Essener auch auf die Bundesliga-erfahrenen Neuzugänge Enrico Gaede und Radoslaw Kaluzny, die beide in Aue eine ansprechende Leistung geboten hatten. Insgesamt hatte sich das Team von Jürgen Gelsdorf im Erzgebirge dort von seiner Schokoladenseite gezeigt und bis auf den unnötigen Ausgleichstreffer hervorragend ausgesehen. Das weckt Hoffnungen, aber auich Erwartungen. Gegen Trier muss ein Sieg eingefahren werden, sonst war der Punkt in Aue umsonst.
Zum Gegner: Die Trierer, im Hinspiel unter sengender Sonne ein Gegner, der sich auf ähnlichem Niveau wie die RWE-Kicker bewegte, sind mit einem 2:2 vor heimischem Publikum gegen RW Oberhausen gestartet. Ärgerlich für RWE, dass Mit-Abstiegskämpfer Oberhausen noch in letzter Minute zum Ausgleich kam. Allerdings war Trier wohl über die 90 Minuten gesehen das schwächere Team. Eintracht-Urgestein Paul Linz wird seine Mannschaft in der Woche folglich ordentlich lang gemacht haben. Gefahr droht nicht mehr alleine von den bekannten und bewährten Zweiltligakräften wie Racanel, Labak und Patschinski, sondern auch dem neuen Stürmer Marijo Maric, der bei seiner Premiere im Moselstadion gleich bewies, dass er auch nach Verletzungssorgen und Bankdrücken in Bielefeld nichts von seiner Torgefährlichkeit eingebüßt hat.
Auf der linken Seite kommt möglicherweise anstelle von Racanel ein neuer SVE-Spieler zum Einsatz: Jesus Sinisterra aus Kolumbien.
Sinisterra, Sinisterra, war das nicht...? Ja, genau, der wars. Noch vor wenigen Tagen kickte jener im rot-weißen Dress zur Probe an der Hafenstraße vor und setzte einige Akzente im offensiven linken Mittelfeld. Wenn man denn bei 45 Einsatzminuten und einer 0:6-Packung gegen Leverkusen überhaupt von Akzenten sprechen kann. Jedenfalls ist Sinisterra nach rund vier Tagen im RWE-Probetraining irgendwie an Trier geraten. Ali Bilgin und Ronny Ernst auf der Essener rechten Seite kann das nur recht sein. Sie dürften die Stärken und Schwächen ihres möglichen Gegenspielers aus dem Effeff kennen.
