Voller Aufstiegseuphorie pilgerten die RWE-Fans im letzten Sommer an die Hafenstraße, um ihren Verein nach langer Durststrecke endlich wieder im Profifußball begrüßen zu dürfen. Eher niedergeschlagen verließen sie die heilige Stätte, nachdem ihr Team von der Mannschaft aus dem Erzgebirge mit einer 1:5-Klatsche abgefertigt wurde. Damit dies nicht zum Auftakt der Rückrunde erneut geschieht, verstärkte man sich zuletzt in der Winterpause mit drei weiteren Akteuren.
Diese, namentlich Larsen, Kaluzny und Gaede, sollen in erster Linie die Defensive stärken, an der es in der Hinrunde doch erheblich haperte, nicht umsonst kassierte man die meisten Tore im Ligavergleich. Auch aufgrund der Ausfälle von Nascimento und Yildirim kann man froh sein, dass noch einmal nachgebessert wurde. Aues Trainer Schädlich kann sich über die Rückkehr von zwei Langzeitverletzten freuen, Emmerich nimmt seinen Platz in der Abwehrzentrale wieder ein und Curri ist nach dem Karate-Kick von Vukovic auch wieder an Board. An letzteren dürften einige Rot-Weisse böse Erinnerungen haben, düpierte der 1,66 m große Albaner zuerst Wulnikowski mit einem Kopfballtor und netzte anschließend noch ein weiteres Mal ein. Nicht auf dem Platz stehen werden Toppmöller und Tchipev, beides zentrale Mittelfeldspieler, was man durchaus als Schwächung werten könnte.
Ins Erzgebirge brechen einige private sowie vom Verein bereitgestellte Busse auf, man geht insgesamt von ca. 350 Fans aus, die unsere Mannschaft unterstützen. Das altbewährte Problem, dass weiter entfernte Touren nicht viele Fans auf sich nehmen, was leider ziemlich festgefahren ist und sicherlich noch einige Zeit braucht, bis es in diesem Fall zu einer positiven Änderung kommt. Es ist die eine Sache, wenn dies die eigenen Fans kritisieren, wenn man aber in Auer Foren darüber liest, wie toll sie doch im Gegensatz zu uns sind, dann darf man schon mal seinen Kopf schütteln. Wer vor zwei Jahren zum Spitzenspiel vom ersten gegen den dritten der Regionalliga ganze 3.000 Zuschauer ins Stadion gelockt hat und auch heute noch zuhause hinter dem Tabellenletzten rangiert, der sollte sich doch in der Hinsicht ein wenig zurückhalten. Natürlich erkenne ich die positive Entwicklung an, doch sollte immer man sich immer erst selber an die Nase fassen, bevor man mit dem Finger auf andere zeigt.
Wie auch immer, Samstag wird sich zeigen, ob man aus dem tiefen Osten etwas mitnehmen kann. Sicherlich wäre eine Niederlage weder eine große Überraschung noch ein Beinbruch, jedoch sollte man aufgrund der derzeitigen Situation so früh wie möglich punkten und ein Erfolgserlebnis, sei es auch nur ein Unentschieden, könnte auf jeden Fall für einen Schub für die bevorstehenden Aufgaben sorgen.
