[ Jawattdenn.de - Saison 2004/05 ]      

 





Tabelle

1
Essen
-
2
Oggersheim
-
3
Elversberg
-
4
Verl
-
5
Lotte
-
6
Trier
-
7
Worms
-
8
Kleve
-
9
Cloppenburg
-
10
Dortmund II
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11
Münster
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12
Köln II
-
13
Gladbach II
-
14

Leverk. II

-
15
Mainz II
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16
Lautern II
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17
Bochum II
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18
Schalke II
-


Letztes Spiel


09.08.08 - 1:3 (1:1)


Nächstes Spiel


15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


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Vorschau: 17. Spieltag | SpVgg. Unterhaching - Rot-Weiss Essen

Essen zu Gast beim "Weltmeister" Andreas Brehme in der Tristesse

Wer vor wenigen Wochen noch die Zeitung mit den vier großen Buchstaben auf rotem Grund aufschlug, wurde mit dem Artikel "Duell der Weltmeister in Liga 2 - Einmalig auf der Welt" konfrontiert. Die Rede ist vom Spiel Unterhaching - Köln am 13. Spieltag, welches die Domstädter seinerzeit mit 3:1 gewannen. Hier auf der einen Seite der Weltmeister von 1990, Haching-Trainer Andreas Brehme, dort auf der anderen Seite der Weltmeister von 1974, Kölns Präsident Wolfgang Overath. Da die zweite Bundesliga in diesem Jahr doch etwas ganz besonderes zu sein scheint, haben die Kölner inzwischen mit Vassilios Tsartas einen aktuellen Europameister an Board geholt und in und um Köln werden vor jedem Heimspiel mindestens 32000 Freikarten an Schüler verteilt, um in diesem wichtigen "Weltmeister"-Duell die Hachinger endlich zu überflügeln.

Ein Weltmeister in Haching. Pipi in Takatukaland. Eine Faust ging nach Westen. Das sind die Dinge, die die zweite Liga so atemberaubend machen. Dass dies natürlich als ironischer Einstieg und Seitenhieb an den Weltverein Unterhaching zu verstehen sein sollte, müsste eigentlich jedem, der die - nicht nur - derzeitige Lage im Münchener Vorort selbst nur aus der Distanz beobachtet, klar sein. Andreas "Andy" Brehme, ehemals Elfmetergott und immer noch Sprachgenie ("Hast Du Scheiße am Schuh, hast Du Scheiße am Schuh!") glänzte seit seinem Trainer-Einstieg vor wenigen Jahren in Lautern nur kurz als Stern der Trainergilde, aber eigentlich auch irgendwie noch gar nicht. Und inzwischen ist eben jener Ex-Kultkicker, der einst bei einem Bundesligaabstieg hemmungslos weinte, mit seiner Mannschaft auf den vorletzten Platz in der Tabelle abgerutscht. Nicht in Italiens Serie A. Nicht in Spaniens Primera División. Auch nicht in der Bundesliga.

Nein. Im Unterhaus der Bundesliga. Nicht in Frankfurt, nicht in München, sondern in der Tristesse Unterhaching, immerhin zwar Vorort von eben genannter Weltstadt, aber bei weitem nicht das Pflaster für einen Fachmann wie ihn. Gäbe es diesen kleinen Verein SpVgg Unterhaching nicht, kein Mensch wüsste, wo dieser Ort liegt. Bekannt wurden sie einst, als Haching am letzten Spieltag der Saison 99/00 aktiv ins Meistergeschehen der Fußballbundesliga eingreifen durfte, und den designierten Meister Bayer Leverkusen ins Tal der Tränen brachte und den großen Nachbarn aus der Landeshauptstadt zum Meister machte. 2:0 besiegte man einen damals noch schnupfenfreien Christoph Daum, einen häufig schwächelnden Michael Ballack und Bayernmanager Uli Hoeneß dürfte Würstchen aus seiner Fabrik en masse spendiert haben. Ein Jahr später schied man nach zweijähriger Bundesligazugehörigkeit mehr oder minder sang und klanglos ab, konnte aber, abermals am letzten Spieltag, lange Zeit den Meister der Herzen ärgern, als man in Gelsenkirchen mit 5:3 unterlag.

Nach einem Doppelabstieg ist man aber im vergangen Jahr immerhin wieder in die zweite Liga zurückgekehrt und konnte zu Saisonbeginn unter Ex-RWE-Coach Wolfgang Frank von der Rückkehr in die Bundesliga träumen, dabei scheint in Haching keiner verstehen zu wollen, dass man sie dort eigentlich gar nicht braucht. Dass dies alles eigentlich keine zufriedenstellende Situation für Brehme, den Helden von einst, darstellen dürfte, dafür muss man sicherlich kein Freund dieses Mannes sein. Sein Gesicht Woche um Woche spricht Bände. Den letzten Sieg konnte die Spielvereinigung am 11. Spieltag gegen die Frankfurter Eintracht einfahren, das war Ende Oktober und ist lange her. Danach unterlag man nacheinander den Abstiegskanditaten Karlsruhe, Dresden, Saarbrücken sowie Oberhausen und mutierte urplötzlich und klammheimlich selbst zu einem dieser Kandidaten. Das Wasser steckt nun bis zum Halse. Doch die Presse und das Umfeld bleiben gnädig, weil die Formel ist einfach: es interessiert einfach keine Sau, was dort passiert. Durchschnittlich verirren sich nämlich nur knapp 4.000 Besucher in den Hachinger Sportpark, Regionalligisten wie Koblenz, Lübeck oder Wuppertal erfreuen sich einem höheren Zuschauerzuspruch.

Am kommenden Sonntag trifft unsere Elf von Trainer Jürgen Gelsdorf nun also auf diese "Mannschaft" und Sonntag ist immerhin schon der dritte Advent. Damals, am 11. Spieltag im Oktober, trennten beide Teams- tabellarisch betrachtet - noch Welten. Essen belegte, wie momentan auch, den 16. Tabellenplatz und Unterhaching war Sechster. Inzwischen sind die Bayern hinter die Essener abgefallen, so schnelllebig ist der Fußball, das weiß auch Brehme. Gibt es also im Angesicht dieser Tatsachen einen besseren Gegner zum Abschied einer scheinbar dürftigen Hinserie? Die Frage ist dennoch nicht so leicht zu beantworten! Denn wenn dieses Spiel gewonnen wird, dann ist diese verkorkste Hinrunde doch noch halbwegs gut zu Ende gegangen, wenn nicht sogar noch ein wenig besser - nimmt man das übermäßige Verletzungspech der Essener als Maßstab. Wird sie nicht gewonnen, ändert sich nichts an der Situation, bis zum 34. Spieltag irgendwie möglich noch das rettende Ufer zu erreichen. Man hätte aber immerhin den psychologischen Vorteil, möglicherweise nicht auf einem der Abstiegsplätze zu überwintern.

Doch Vorsicht ist geboten, ein angeschlagener Gegner ist immer gefährlich, zumal der Kader von Brehme einige namhafte Spieler beheimatet. Der junge Stürmer Marcel Schied zum Beispiel, der am Ende der Saison wieder zurück zu Hansa Rostock wechseln wird und bislang in 16 Spielen der laufenden Saison immerhin schon vier mal ins Eckige treffen konnte. Charles Akonnor wäre ein weiterer, erwähnenswerter Mann. Der Ex-Wolfsburger traf in dieser Saison auch bereits drei Mal ins Schwarze. Und natürlich darf Francisco Copado nicht ungenannt bleiben. Bei keinem anderen Zweitligaspieler wechseln sich Licht und Schatten häufiger ab, als bei ihm. Ist er in Topform, kann er Spiele alleine entscheiden, ist er, wie zuletzt, mental angeschlagen, gelingt ihm wenig. Trotz seiner Torflaute in den vergangen sechs Spielen konnte er immerhin bislang schon sieben Treffer auf seinem Konto verbuchen. Es gilt also mit voller Konzentration in diese Partie zu gehen, zumal dieses Spiel im Falle einer Niederlage seitens der SpVgg dem "Weltmeister" und "Weltmann" Brehme den Job kosten könnte, wenn nicht gar wird. Da man in Haching sicherlich andere Ambitionen haben dürfte, als erneut in der Regionalliga zu versinken und wie weiter oben beschrieben wieder ein klein wenig mehr nach Anerkennung lechzt, werden die Hachinger Spieler kratzen, beissen, kämpfen - wollen sie ihn denn behalten. Der Vorstadtclub will wieder auf die große Bühne Bundesliga zurückkehren. Dafür war Andy auf lange Sicht eigentlich geholt worden, jetzt geht es gegen Essen plötzlich ums Überleben, und das nach nicht mal einem halben Jahr. Wünschen wir unserem Helden von einst also alles Gute für seinen Job.

Gute Nachrichten gibt es gegen Ende des Jahres aber auch mal wieder vom Verletztenlazarett aus der Hafenstrasse zu berichten, denn geht alles glatt, stehen am Sonntag dem Trainer Gelsdorf mit Kioyo und Sidney nach ihren Verletzungen, sowie Erwin Koen nach zweiter abgesessener Sperre, endlich einmal wieder Alternativen zu Verfügung und er muss nicht 90 Minuten lang am Seitenrand beten, dass keiner über einen Grashalm stolpert. Über ihren Einsatz wird Gelsdorf kurzfristig entscheiden. Einzig bei Kioyo legte er sich schon vorher fest: "Sollte Francis auch die letzten Tests beschwerdefrei bestehen, steht er in der Anfangsformation." Wir wünschen allen Haching-Fahrern ein ansehnliches Spiel und vor allem 3 Punkte. Und wenn das nicht funktionieren sollte, wenigstens ein frohes Fest.

(fsl)


SpVgg. Unterhaching - 8 Superlative

Der Größte:
Der Kleinste:
Der Schwerste:
Der Leichteste:
Der Älteste:
Der Jüngste:
Der Erfahrenste:
Der Gefährlichste:


Stefan Brasas (TOR) 2,02 m
Silvio Adzic (STU) 1,70 m
Stefan Brasas (TOR) 100 kg
Robert Lechleiter (STU) 65 kg
Stefan Brasas (TOR) 37 Jahre
Dominik Haas (ABW) 21 Jahre
Matthias Lust (MIT) 282 2.BL-Spiele
Francisco Copado (MIT) 97 2.BL-Spiele / 26 Tore















     

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