[ Jawattdenn.de - Saison 2004/05 ]      
 



Tabelle

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Oggersheim
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4
Verl
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Leverk. II

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Spielbericht: 9. Spieltag | Rot-Weiss Essen - 1.FC Köln

Enttäuscht schlichen die Essener Anhänger nach dem Spiel aus dem Stadion, soeben hatte RWE gegen den großen Favoriten 1. FC Köln einen Zähler errungen, eigentlich ein Grund zur Freude, in Anbetracht des Spielverlaufs aber mehr als ein Witz, jedoch bittere Realität. 2 Minuten hatten ausgereicht, um eine aufopferungsvoll kämpfende Essener Mannschaft um die Früchte ihrer Arbeit zu bringen. 2 Minuten und ein 19 jähriges Jahrhunderttalent um genauer zu sein. Der Essener Albtraum hat einen Namen: Lukas Podolski. Dabei hatte er über weite Strecken des Spiels überhaupt kein Land gesehen. "Oh wie ist das schön!" skandierten die Essener Anhänger schon nach einer 2:0 Führung wenige Augenblicke vor Schluss. So was hatte man in der Tat lange nicht gesehen, denn das vom Spielverlauf ähnliche Frankfurtspiel war bereits 14 Tage Geschichte. Vor dem Spiel eine kurze und knappe Ansage der Essener Fans an ihre eigene Mannschaft: "Macht sie fertig - versucht es wenigstens." stand auf einem von den Fans hochgehaltenem Transparent. Klare Worte nach der desolaten Leistung gegen den Karlsruher SC - einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf - eine Woche zuvor (1:4). Bundesligakulisse an der Hafenstrasse, über 20.000 Besucher wollten sich diesen Westschlager nicht entgehen lassen und abermals gastierte mit Otto Rehagel ein Kind der Stadt im Stadion, er wurde wieder einmal überaus herzlich empfangen.

Zu Beginn waren beide Teams allerdings zunächst äußerst verhalten. Gelsdorf hatte zur Überraschung vieler Erwin Koen auf der Bank gelassen, brachte dafür die defensiveren Yilderim und Haastrup. Marco Kück übernahm für den zuletzt enttäuschenden Hilko Ristau die Abwehrarbeit in der Innenverteidigung. Phillip Haastrup wurde mit der Bewacherrolle von Podolski vertraut. Die erste nennenswerte Szene dann nach knapp einer viertel Stunde. Ronny Ernst war nach einem klugen Pass von Ali Bilgin auf rechts in Szene gesetzt worden und spielte den Ball halbhoch in den Strafraum, wo RWE-Stürmer Peter Foldgast Zentimeter am Ball vorbeischrammte. Nach 27 Minuten dann landete der Ball verdientermaßen erstmals im Kasten von Alexander Bade. Nach einem kapitalen Abwehrschnitzer vom Kölner Urgestein Alexander Voigt setzte abermals Bilgin einen entscheidenden Akzent und spielte instinktiv auf den in der Mitte lauernden Ramazan Yilderim, der nicht lange fackelte und das Leder in die Maschen hämmerte. 1:0! Die Essener Fans trauten ihren Augen nicht. Stand dort auf dem Rasen tatsächlich die gleiche Mannschaft wie eine Woche zuvor? Es kam sogar noch besser. Durch den Treffer beflügelt spielte Essen wie schon gegen Energie Cottbus plötzlich über weite Strecken äußerst ansehnlich, man setzte geschickt die Spieler auf den Flügeln ein und gab keinen Ball kampflos verloren.

Kurz vor der Pause wäre sogar beinahe noch das 2:0 durch einen abermals hervorragend aufgelegten Bjarne Golbaek gefallen, doch der RWE-Kapitän traf nach einem Freistoss, der im Strafraum Mann und Gegner streifte, nur den Pfosten. So ging es mit einem hochverdientem 1:0 in die Kabine. Nach der Pause erhöhte der FC den Druck und Essens zuletzt geschmälerte Hintermannschaft setze Akzente durch kluges Stellungsspiel, Phillip Haastrup spielte einen überaus soliden Part gegen den bis dahin enttäuschenden Lukas Podolski, der allerdings leicht angeschlagen ins Spiel gegangen war. In der 66. Minute rissen die Essener Anhänger dann ein zweites Mal die Arme in den Abendhimmel. Benschneider hatte im Strafraum den kaum zu bremsenden Kioyo von den Beinen geholt, kassierte Rot und Essen bekam einen Elfmeter zu gesprochen, den Ali Bilgin erfolgreich verwandelte. 2:0 Führung, Überzahl, die Party für Essen in greifbarer Nähe. Köln brach nach diesem Treffer geradezu ein und Essen hatte etliche hochkarätige Möglichkeiten, die Kölner mit einem höheren Ergebnis zu bestrafen. Sidney und der zwischenzeitlich für Foldgast eingewechselte Schoof hatten den erlösenden Treffer auf dem Fuß, Sinkala musste in der 85. Minute für den bereits geschlagenen Bade auf der Linie klären, doch Fußball kann hart und ungerecht sein, und was folgte war nichts anderes als die logische Konsequenz aus dem Auslassen dieser Chancen, Köln kam wie aus dem nichts ins Spiel zurück.

Yilderim foulte in der 87. Minute Lukas Podolski im eigenen Strafraum und dieser verwandelte den dadruch fälligen Strafstoss entgegen der alten Fußballweisheit, wonach der gefoulte niemals selber schießen sollte, zum 1:2. Erinnerungen an das Frankfurtspiel wurden wach, wo Essen in der letzten Sekunde noch den Ausgleichstreffer hatte hinnehmen müssen. Köln warf nun alles nach vorne und in der letzten Minute donnerte abermals Podolski den Ball zum entsetzen aller RWE-Anhänger in das von René Renno behütete Tor. 2:2! Binnen weniger Sekunden hatte der Jungnationalspieler seinem Ruf alle Ehre gemacht, und den großen FC vor der drohenden Niederlage bewahrt. Knapp 4.000 mitgereiste FC-Fans waren aus dem Häuschen und feierten ihren kleinen Prinzen. Fast wäre in der Nachspielzeit sogar noch der Siegtreffer gefallen, jede Wette, hätte das Spiel auch nur eine Minute länger angedauert, der Treffer wäre auch gefallen, denn plötzlich wackelten den Essenern wieder die Knie. Aus den letzten 3 Heimspielen hat man nun 5 Punkte geholt, eigentlich hätten es 9 sein müssen. Nimmt man die derzeitige Tabelle als Maßstab, würde man mit diesen Punkten ans Mittelfeld anklopfen.

Durch die Ausschreitungen nach dem Frankfurtspiel hatte die Polizei kurzfristig ein neues Konzept zum Abtransport der Fans parat, offensichtlich hatte man aber seitens der Verantwortlichen vergessen, die Essener Verkehrs AG darüber zu informieren, denn an der Haltestelle Sulterkamp standen nach dem Spiel etliche Fans, die vergebens auf ihren Abtransport warteten - es kamen einfach keine Busse. Auch hier wurden Parallelen zum Osnabrückspiel ersichtlich, wo das städtische Busunternehmen mit einer ähnlichen Leistung glänzte. Offensichtlich ist man in der sechstgrößten deutschen Stadt nicht in der Lage 20.000 Leuten die An- und Abreise vom und zum Stadion reibungslos zu gewährleisten, scheinbar ist man einem erhöhten Besucherandrang keinesfalls gewachsen.

 


Torschützen

1:0 Ramazan Yildirim (27.)
2:0 Ali Bilgin (65. / FE)
2:1 Lukas Podolski (89. / FE)
2:2 Lukas Podolski (90.)


Rot-Weiss Essen

Renno, Haastrup, Kück, Nascimento, Sidney, Ernst, Bilgin (90. Lintjens), Goldbaek (K / 74. Schwarz), Yildirim, Kioyo, Foldgast (78. Schoof)

1.FC Köln

Bade, Voigt (70 Ebbers), Benschneider, Sinkala, Scherz (75. Bröker), Podolski, Guie-Mien (57. Feulner), Achenbach, Streit, Sinkiewiecz, Schindzielorz

Gelbe Karten

Schwarz, Haastrup, Yildirim (Rot-Weiss Essen) / Guie-Mien, Benschneider, Podolski (1.FC Köln)

Rote Karte

Benschneider (Köln)

Schiedsrichter

Manuel Gräfe (Berlin)
Assistenten - Häcker, Zwayer

Zuschauer

20.650


(fsl)


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