[ Jawattdenn.de - Saison 2004/05 ]      
 



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Verl
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09.08.08 - 1:3 (1:1)


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Spielbericht: 7. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Eintracht Frankfurt

De | fen | si | ve <[-v?] f.; -, -n> Abwehr, Verteidigung, Abwehrstellung; Ggs Offensive [<frz. défensive "Verteidigungsstellung"]

Dieses Wort hatten im Georg-Melches-Stadion am Freitag wohl beide Mannschaften aus ihrem Wortschatz gestrichen. Dementsprechend bot sich den 16.900 Zuschauern von Beginn an ein offener Schlagabtausch, der einerseits für Verzückung, andererseits aber auch für fassungsloses Kopfschütteln über die gezeigten Abwehrleistungen sorgte.

Nur fünf Zeigerumdrehungen nach Anpfiff mussten die Essener Fans den ersten Schock verdauen. Eintrachts schlaksiger Verteidiger Reinhard spaziert auf der linken Seite durch die sich im Tiefschlaf befindende rot-weisse Verteidigung, passte scharf in die Mitte und fand Lexa, der den Ball aus sehr spitzem Winkel, weswegen man Renno vielleicht eine minimale Mitschuld attestieren muss, einschob. Der Torhüter sollte seinen Lapsus in der Folgezeit um ein Vielfaches wiedergutmachen. Während der frühe Gegentreffer schon ein wenig die Stimmung drückte, bekam Essen im direkten Gegenzug einen Freistoß zugesprochen. Goldbaek zirkelte die Flanke Richtung langer Pfosten, Bilgin stieg hoch und traf per Kopf für Pröll unhaltbar zum 1:1 in den kurzen Winkel.

Erst in der 26. Minute kam es zur nächsten klaren Torchance, leider bedeutete eben diese den erneuten Rückstand des Gelsdorf-Teams. Ein langer Ball flog in den Strafraum der Essener, jene kriegten das Spielgerät zu keinem Zeitpunkt unter Kontrolle. Ein Schuss von van Lent wurde geblockt, der Abpraller landete bei Köhler, welcher aus kurzer Distanz kein Problem hatte, die Antwort auf die gellenden Pfiffe bei jeder Ballberührung zu geben. Wer glaubte, dass die Rot-Weissen an diesem weiteren Rückschlag zu knabbern haben würden, sah sich getäuscht. Die Heimmannschaft spielte weiter engagiert und nur 9 Minuten später war es wiederum ein ruhender Ball, der zum Ausgleich führte. Abermals schlug Goldbaek die Kugel hinein, die Abseitsfalle der Hessen ging mächtig in die Hose (Weissenberger hob auf) und eine weitere Co-Produktion war perfekt, da Bilgin in aller Ruhe anstoppen und den Frankfurter Schlussmann ausgucken konnte. Zur Pause konnte man von einem glücklichen Unentschieden reden, denn trotz optischer Gleichwertigkeit vergaben u. a. van Lent, der unmittelbar vor dem Tor über seine eigenen Beine stolpert und Meier, der einen schönen Schlenzer nur knapp neben das Aluminium setzte.

Gelsdorf schickte seine Mannen nach dem Pausentee um einige Minuten früher wieder auf das Spielfeld und man konnte vielleicht schon erahnen, dass diese sich für die zweite Halbzeit einiges vorzunehmen schienen. Und genau das trat ein, Essen begann um einiges agiler, setzte die Frankfurter richtiggehend unter Druck, auch die Zuschauer gaben Gas. Während man sich im ersten Durchgang eher gemäßigt verhielt, bewies man in den darauffolgenden 45 Minuten, dass man hier keineswegs von den Bembelstädtern, die ebenfalls einen lobenswerten Support brachten, an die Wand gesungen wurde.

Doch zurück zum Spocht. Es dauerte bis zur 59. Minute, als Bilgin über rechts eine Zwei-gegen-Zwei-Situation einleitete, kurz Richtung Fünfmeterraum spielte und Goalgetter Foldgast per Lupfer zur ersten Führung vollendete. Selbstredend stand das Stadion jetzt komplett Kopf und trotz der wiederholten Egalisierung des Ergebnisses, Meier köpfte eine schöne Vorarbeit von Lexa ein, ließen die Rot-Weissen nicht locker und erzielten folgerichtig schon drei Minuten später das 4:3. Lintjens bediente Wedau, der per Außenrist ins kurze Ecke einschoss. Danach zog man sich zurück und stand auch relativ sicher, bis...ja bis zu den letzten Sekunden der Nachspielzeit. Eine letzte Frankfurter Ecke kam hoch rein, Kück sprang nicht hoch genug, auf der Linie stand keiner in der kurzen Ecke und Lenze nickte unhaltbar ein.

Die Fans beider Seiten haben ein mitreißendes Spiel erlebt, welche nur mit der Spielwertung "Eins" eine gerechte Benotung erfahren dürfte. "Vorne hui, hinten pfui" war an diesem Abend das Motto beider Teams und im Endeffekt geht das Unentschieden sicherlich in Ordnung. Natürlich wäre man vor dem Spiel wahrscheinlich auch mit einem Punkt gegen einen Aufstiegskandidaten zufrieden gewesen, wenn man aber durch dieses Piss-Tor (O-Ton: Bilgin) am Ende 2 Punkte hergibt, ist das bitter. Jetzt gilt es, in Karlsruhe möglichst (mehrfach) zu Punkten, da es sich um einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt handelt. Dafür muss die Abwehr aber endlich stabiler werden. Sechszehn Gegentore in sieben Spielen sprechen eine deutliche Sprache.


Torschützen

0:1 Stefan Lexa (05.) / 1:1 Ali Bilgin (07.) / 1:2 Benjamin Köhler (26.) / 2:2 Ali Bilgin (35.) / 3:2 Foldgast (59.) / 3:3 Alexander Meier (71.) / 4:3 Marcus Wedau (74.) / 4:4 Christian Lenze (90.)

Rot-Weiss Essen

Renno - Sidney, Nascimento (78. Haastrup), Kück, Ernst - Yildirim, Goldbaek (K) (46. Wedau), Bilgin (68. Schwarz), Lintjens - Kioyo, Foldgast

Eintracht Frankfurt

Pröll, Wiedener, Hoffmann, Keller (K), Köhler, Lexa, van Lent, Weissenberger (65. Beierle), Meier, Reinhard, Chris (77. Lenze)

Gelbe Karten

Wedau (Rot-Weiss Essen) / Reinhard, Lenze (Frankfurt)

Schiedsrichter

Günter Perl (München) / Assistenten - Pflaum, Aytekin

Zuschauer

16.900


(bl)

         

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