[ Jawattdenn.de - Saison 2004/05 ]      
 



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Spielbericht: 23. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Wacker Burghausen

Gescheitertes Kioyo-Protokoll?

Als sich die Fans von Rot-Weiss Essen am Freitag Abend aufmachten, um den Drei-Punkte-Gewinn ihrer Elf zu bestaunen, war den meisten von ihnen nicht mulmig. So sicher waren sie sich, dass die Elf mit einer Leistung wie gegen den MSV Duisburg auch die Süd-Bayern bezwingen würden. Einzig die eisigen Temperaturen störten im Vorfeld.

Schon in den Anfangsminuten wurde ein Unterschied zum MSV-Spiel deutlich. Vor zwei Wochen hatten die Rot-Weissen noch durch dauerhaftes Pressing in der Anfangsphase den MSV in die Defensive gedrängt. Scheinbar war Markus Schupp, Trainer von Wacker Burghausen, so davon angetan, dass er diese Taktik kopierte, um sie dann ausgerechnet gegen den RWE anzuwenden. Die Burghausener agierten nicht nur recht offensiv, sondern griffen die Spieler von RWE schon in ihrer Hälfte an.

So konnte RWE in den ersten fünfzehn Minuten keinen richtigen Druck aufbauen. Die einzige Chance vergab Kioyo, der nach Pass von Kaluzny, frei vor Gospodarek stehend, über den Ball trat.

Auch nach dieser Großchance nahmen die Burghausener das Spiel wieder in ihre Hand und brachten es in der Folgezeit auch zu einigen, kleineren Chancen. Die Essener Abwehr zeigte dabei wieder Schwächen, die man schon in den letzten Wochen zu den Akten gelegt hatte. Auch das Offensivspiel der Rot-Weissen erinnerte an vergangene Zeiten. Der Ball wurde meist von hinten heraus planlos nach vorne auf Kioyo geschlagen. Dieser aber hatte seine Schwierigkeiten mit der gut funktionierenden und positionierten Abwehr der Bayern. Einzig durch Standardsituationen konnten auch die Essener mal Akzente setzen. Eine solche war dann auch in der 36. Minute erfolgreich. Bilgin hatte sich erst gegen einen Abwehrspieler behauptet, wurde dann aber vom nächsten gefoult. Den Freistoß von Koen verwertete Hilko Ristau zum 1:0. Nun wurde auch die Stimmung auf der Tribüne besser. Knapp 12.500 Zuschauer fanden an diesem Abend den Weg ins Stadion. Diese waren etwas irritiert, als Schiedsrichter Henschel die erste Halbzeit spät beendete.

Es ging also mit einem 1:0 in die Pause. Für viele erst der Anfang eines bestimmt gut endenden Fußballabends. In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Doch in der 49. Minute spielte Burghausens Abwehrspieler Herzig den Ball in die Füße von Kioyo (schon in der F-Jugend bekommt man nach einem solchen Pass Probleme mit dem Trainer), dieser scheiterte jedoch kläglich an Uwe Gospodarek. Nun stellte sich natürlich die Frage, ob die Mannschaft dieser vergebenen Großchance nachtrauern und vor allen Dingen, ob dies noch bestraft würde. Doch durch diese Szene veränderte sich nichts. Burghausen war weiterhin spielbestimmend und unsere Elf konzentrierte sich mehr und mehr auf die Abwehraufgaben. Dass dies nicht lange gut geht, sollte man doch gerade aus dem Heimspiel gegen den MSV gelernt haben, denn damals wurde ebenso die Duisburger Passivität von RWE bestraft. In der 51. Spielminute folgerichtig der Ausgleich. Dabei machte die Abwehr um Larsen und Ernst keine gute Figur.

Nun kam zu der eh schon passiven Essener Spielweise noch die Verunsicherung hinzu. Auch unter den 12.500 Essenern im Stadion mischte sich ein Gefühl aus Verunsicherung und Enttäuschung. Die cleveren Burghausener nutzen diese Minuten um den Druck weiter zu erhöhen. Schon vier Minuten nach dem Ausgleich nutzte Vukovic nach einer Ecke die Chance, um zu zeigen, dass auch Abwehrspieler Traumtore erzielen können. Das 1:2 schockte Fans und Mannschaft sichtlich. Zwar bemühten sich die Fans, ihre Mannschaft weiterhin anzufeuern, doch diese Versuche waren, wie auch das Aufbäumen der Mannschaft, überraschend schwach. So hatte man nie das Gefühl, dass unsere Elf den Druck aufbauen würde, den man spätestens nun erwartete. Stattdessen war weiterhin das Essener Aufbauspiel davon geprägt, dass man verzweifelt versuchte, Kioyo anzuspielen. Dieser allerdings war nach der Großchance total abgetaucht. Die Burghauser beschränkten sich nun aufs Kontern, welches sie perfekt beherrschen. Wie im gesamten Spielverlauf waren sie immer einen Schritt schneller und ihre Pässe erreichten auch den richtigen Empfänger.

Wie schon in der ersten Halbzeit, kam es auf Essener Seite nur zu Tormöglichkeiten, wenn Koen seine Standards ausführen durfte. Doch Freistossflanken aus dem Halbfeld brachten kaum die gewünschten gefährlichen Chancen. Die größte Möglichkeit vergab in der Nachspielzeit der eingewechselte Teixeira. Dieser köpfte den Ball nach einer guten Flanke von Bilgin nur Zentimeter am Tor vorbei. Kurz danach pfiff der kleinlich pfeifende Schiedsrichter aus Braunschweig ab.

Die Enttäuschung der 12.500 war groß. Schweigen, aufmunterndes Klatschen und Pfeifen waren die Reaktionen des Publikums auf diese Leistung und natürlich wurde auch die Frage nach dem Klassenerhalt wieder strenger diskutiert. Nur eins ist sicher: Nach diesem Spieltag ist noch nichts entschieden. Doch wenn man weiterhin auswärts nicht gewinnt, dann wird eine weitere Heimpleite wohl den Gang in die Regionalliga bedeuten. Außerdem ließ nicht die Niederlage erschrecken, sondern die Art und Weise, wie sie zustande kam. Man sollte überdenken, ob der Spielaufbau immer nur über einen langen Pass auf den Kopf von Kioyo funktioniert oder ob das System nicht langsam aber sicher eine sichere Beute für jeden Gegner darstellt!

Bleibt zu sagen: Wenn das Wörtchen �Wenn� nicht wär', dann wär' mein Vater Millionär und vielleicht Francis Kioyo um Gospodarek herumgerannt und wir hätten nun 26 Punkte. Aber der Fußball ist wie das Leben kein Wunschkonzert. Hoffen wir, dass man am Ende nicht im Rückblick sagen muss, dass die zweite Liga nur ein Ausflug war und dass das Scheitern des Herrn Kioyo nicht zum Symbol einer verkorksten Saison wird. Denn davon können die Fans von 1860 München ein Liedchen singen!

Deshalb: Auf zum Main! (tp)

 

Tore

1:0 Hilko Ristau (36.) / 1:1 Stefan Reisinger (51.) / 1:2 Hrvoje Vukovic (55.)

Rot-Weiss Essen

Renno - Larsen (73. Yildirim), Ristau, Haastrup, Ernst - Gaede (60. Teixeira), Kaluzny, Goldbaek (K / 69. Lintjens), Bilgin - Koen, Kioyo

Wacker Burghausen

Gospodarek (K), Herzig, Vukovic (90. Forkel), Reisinger, Oslislo, Wiesinger, Geißler (75. Younga-Mouhani), Krejci, Paul (46. Kazior), Drescher, Fink

Gelbe Karten

Goldbaek. Teixeira (Essen) / Paul, Geißler, Fink, Kazior (Burghausen)

Schiedsrichter

Holger Henschel (Braunschweig)

Zuschauer

12.250



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