[ Jawattdenn.de - Saison 2004/05 ]      
 



Tabelle

1
Essen
-
2
Oggersheim
-
3
Elversberg
-
4
Verl
-
5
Lotte
-
6
Trier
-
7
Worms
-
8
Kleve
-
9
Cloppenburg
-
10
Dortmund II
-
11
Münster
-
12
Köln II
-
13
Gladbach II
-
14

Leverk. II

-
15
Mainz II
-
16
Lautern II
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17
Bochum II
-
18
Schalke II
-


Letztes Spiel


09.08.08 - 1:3 (1:1)


Nächstes Spiel


15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


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Spielbericht: 19. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Eintracht Trier

Für 50.000 Euro kann man sich eine Menge kaufen. Eine Nacht mit 10 Damen im nobelsten Freudenhaus der Stadt, beispielsweise. Oder einen Porsche Boxster in der Grundversion. Vor ein paar Jahren hätte man mit 50.000 Euro drei Monate lang das Grundgehalt eines gewissen Herrn Andrej Polunin übernehmen können. Oder aber man kauft sich von dem Geld ein paar Bundesliga-Spiele.

Wir wissen nicht, was für eine Automarke FIFA-Schiedsrichter Florian Meyer aus Braunschweig privat bevorzugt. Und gewiss können wir davon ausgehen, dass der Leiter einer Rechtsanwaltskanzlei über den Verdacht des Wettbetrugs erhaben ist. Dennoch, dass es am Freitag Abend beim Spiel RW Essen gegen Eintracht Trier massive Pfiffe und "Schieber"-Rufe gegen das Schiedsrichtergespann gab, hatten sich Meyer und seine AssistentInnen Bibiana Steinhaus und insbesondere Guido Kleve selbst zuzuschreiben.

Was war geschehen? Zunächst sah Essens Abwehrmann Radoslaw Kaluzny die Gelbe Karte. An sich kein spektakulärer Vorgang, wenn man denn nur wüsste, wofür. Nun gut, irgendeinen Grund soll Herr Meyer wohl gehabt haben.

Dann meinte Herr Kleve, mit einer privaten Neu-Interpretation der Abseitsregeln zur allgemeinen Reformstimmung in diesem Lande beitragen zu können. Der Höhepunkt: Pass auf Kioyo (nicht im Abseits), Foldgast (im Abseits) läuft unbeteiligt zurück Richtung Mittellinie, Kleve (vermutlich geistig abseitig) hebt Fahne. Wenn dies nach geltendem FIFA-Regelwerk Abseits war, sollte der SV Werder Bremen ernsthaft über einen Einspruch gegen die Wertung seines Spiels gegen Schalke (Stichwort: Ailton-Tor) nachdenken.

Schließlich stellte der FIFA-Referee Kaluzny mit Gelb-Rot vom Platz in einer Szene, bei der selbst die mehrfache Wiederholung der Fernsehbilder keinen Aufschluss darüber zuließ, ob der Essener zuerst Ball oder erst bzw. überhaupt gegnerische Beine traf. Zumindest strittig, die Entscheidung.

Noch einmal: Keiner wird dem Schiedsrichtergespann Absicht vorwerfen wollen. Aber aus ganzem Herzen muss man sich RWE-Coach Gelsdorf anschließen: "Ich habe Herrn Meyer schon viel besser gesehen".

Kommen wir zum Sportlichen: Wer sich das erste Gegentor nach einer Standardsituation in der 2. Minute des Spiels einfängt, hat schlechte Karten. Die Essener reagierten allerdings alles andere als geschockt und setzten Trier, unterstützt von über 12.000 Fans, gehörig unter Druck. Die Folge davon: Der verdiente Ausgleich durch, ja wen eigentlich? Entweder durch Kaluzny oder die eigene Schusseligkeit eines Trierers. Mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedete man die Teams und vor allem die Schiedsrichter in die Halbzeit, in der sich die Gemüter spürbar beruhigten.

Nach dem Wiederanpfiff nämlich, der im übrigen mit Wunderkerzen auf der Nord farbenfroh zelebriert wurde, plätscherte das Spiel reichlich niveauarm dahin. Mag es am einsetzenden Schneetreiben gelegen haben, an der ungewohnten Farbe des Balles, woran auch immer es lag, es war nicht schön. RWE passiv, Trier kaum besser. Es kam, was kommen musste: Wenn es wehtut, dann bitte auch richtig: Eine Unachtsamkeit der Essener Hintermannschaft nutzte der leider nur vermeintlich im Abseits stehende Maric eiskalt aus. Es folgte ein schreckliches Gegraupe auf schneebedecktem Boden. Dem miesen Niveau des Spiels passten sich die Fans nahtlos an. Die Lust auf Gesänge und Anfeuerungsrufe war allen mit dem 1:2 im Halse stecken geblieben.

Ab Minute 80 jedoch änderte sich das Bild, erst langsam, dann immer deutlicher: Gelsdorf hatte inzwischen mit Bilgin, Koen und Lintjens drei frische Offensivkräfte gebracht. Und siehe da, aus heiterem Himmel stand es plötzlich 2:2! Lintjens hatte schön für Bilgin aufgelegt, der Bergeborbecker fackelte nicht lange und zog einfach mal ab - Tor! Die Hafenstraße mal wieder im kollektiven Freudentaumel! Und wie es so geht, stimmte plötzlich auch die Kulisse wieder. Nun rollte die rot-weiße Angriffsmaschinerie auf Hochtouren, angeführt von einem unermüdlichen Koen. Doch Zählbares sprang nicht mehr heraus.

Was bleibt? Ein Punkt für die Moral, mit zehn Mann zweimal einen Rückstand wettgemacht zu haben. Aber reicht das? Nein. Die Mannschaftsleistung war einfach insgesamt zu schlecht. Dazu kamen Negativerscheinungen wie Ernst, der einen unglaublich schwachen Tag erwischt hatte, und Haastrup, der sich von Triers Stürmer Patschinski bittere Lektionen abholte und mit der am Freitag gebotenen Leistung dem Team mehr schadete als nutzte.

Auch wenn es nur zwei Punkte auf die alles entscheidende "Linie" sind: Nur dranbleiben ist zu wenig. Will man endlich die Abstiegsplätze verlassen, muss man dreifach punkten, um die Konkurrenz zu überholen. Am besten sofort nächste Woche in Erfurt. Gelingt kein Sieg, muss sich auch der bislang als unangreifbar geltende Jürgen Gelsdorf langsam auf rauhen Gegenwind einstellen. (thm)

 

Tore

0:1 Nico Patschinski (2.)
1:1 Harry Koch (13. / ET)
1:2 Marijo Maric (53.)
2:2 Ali Bilgin (86.)

Rot-Weiss Essen

Renno - Larsen (85. Lintjens), Ristau, Haastrup - Gaede, Wedau (70. Bilgin), Goldbaek (K / 70. Koen), Kaluzny, Ernst - Kioyo, Foldgast

Eintracht Trier

Ischdonat, Marell, Budisa, Koch (K), Patschinski, Pekovic, Keller, Maric (81. Labak), Pelzer, Reis (79. Sinisterra), Mamic

Gelbe Karten

Ernst, Foldgast, Larsen (Essen)
Maric, Budisa (Trier)

Gelb-Rote Karte

Kaluzny (Essen)

Schiedsrichter

Florian Meyer (Braunschweig)

Zuschauer

12.200



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