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25.11.2005 - Kommentar

Das wechselhafte Bild über Alex Löbe in den Augen der Fans.

Kaum war er an die Hafenstrasse gewechselt, überschlugen sich die hämischen Kommentare über Alex Löbe. Einige hielten zu ihm, die Mehrzahl kritisierte, ohne ihn je gesehen zu haben. Hauptsächlich fokussierten sich die Äußerungen auf seine "schwierige Persönlichkeit" und den "Rentenvertrag". Drei Spielzeiten und das im Alter von 33 Jahren.
Löbe hat in jedem seiner Vereine sachlich kritisiert und Missstände angeprangert. Geschadet hat dies damals und heute nie.

Der vorurteilsbeladene �Millionen-Stürmer� aber war entgegen aller Unkenrufe auf eindrucksvollem Weg, eine wichtige Rolle innerhalb unseres Teams zu übernehmen. Die Mannschaft, von allen Seiten als zu brav und emotionslos empfunden, bekam ihren Leader.
Dann riss er sich vor dem Spiel gegen die Zweitvertretung Werder Bremens das Kreuzband, spielte trotzdem, fällt womöglich ein halbes Jahr aus und die Reaktion der Fanbasis war verheerend - im positiven Sinn.

Nicht nur, dass ein Großteil der Anhänger die Aufstiegschancen plötzlich weiter schwinden sah. Der Trainer, das Schuhwerk, das Training - alle Möglichkeiten und Ursachen wurden eilends in Betracht gezogen sowie fachmännisch durchleuchtet.
Beileid und Bedauern für die Person, gepaart mit Angst um unser sportliches Schicksal, prägten und prägen das Stimmungsbild. Erstaunlich, denn das waren nicht die Gefühlsausdrücke, die diesem Spieler zu Anfang entgegengebracht worden sind.
Im Gegenteil.
Schlimmste Polemik und Gepöbel weit unterhalb der Gürtellinie bestimmten vor allem im Internet die Debatte.
Jede kleinste Äußerung, die der Spieler in den letzten Jahren getätigt hatte, wurde auf Glaubwürdigkeit und die erwähnte Persönlichkeitsstruktur hin geprüft. Zudem behauptete er doch tatsächlich einmal, nie im Leben für Rot-Weiss spielen zu wollen.

Doch dann, nach Verletzungspause und Aufbautraining, traf dieser Mensch plötzlich das Tor. Er übernahm Verantwortung auf dem Platz, ging auf die Fans zu und zeigte so etwas wie Identifikation mit seinem Arbeitgeber.
Die Stimmung fing an zu kippen, zu seinen Gunsten.
Der Charakter, so war ab sofort die fast einhellige Meinung, sei einwandfrei. Die fußballerischen Fertigkeiten wurden nicht mehr in Frage gestellt, die Wandlung vom Saulus zum Paulus vollzog sich.
Sogar folgender Spruch nach dem Bremen-Spiel in Richtung der Fans änderte dies nicht: "Was los Jungs, heute kein 'Neuhaus-Raus'?"

Das alles geschah, wohlgemerkt, innerhalb von wenigen Spieltagen.

Wir sind beim Fußball, da geht es mitunter derb zu und darum lieben wir dieses Spiel. Dessen sind sich auch die Spieler bewusst.
Einen Sportler, der in den vergangenen Jahren zu den absolut Treffsichersten in der Liga gehört hat, im Vorfeld derart abzuwatschen (ob auf der Tribüne oder im Forum), ist hingegen nicht akzeptabel.
Ein Spieler wie Alex Löbe kann das Herzstück jeder Mannschaft sein. Seine Art polarisiert und ist gerade deswegen so wichtig.
Die letzten Wochen haben gezeigt, wie wertvoll er für unsere Aufstiegsambitionen gewesen wäre.

Nun sollte jeder, der zu Saisonbeginn in der beschriebenen Art und Weise gegen unseren Stürmer gewettert hat, spätestens jetzt über seine Äußerungen nachdenken. Die Reaktionen zeigen, dass dies anfängt zu geschehen.
Und in Zukunft sollte jeder Neue bei Rot-Weiss zumindest die Chance bekommen, sich zu beweisen. Auch wenn die Person gerüchteweise als schwierig gilt.


Florian Schlieper



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